Nach Rainis Behandlung mit dem Gastroguard haben wir auf Anraten der Heilpraktikerin eine Blutanalyse machen lassen, weil die Behandlung gerne mal auf die Leber schlägt. In der Analytik waren die Werte für AST (GOT) leicht erhöht und die für γGT stark. Harnstoff war leicht erhöht, Zink war leicht zu niedrig. Gallensäuren wurden nach gefordert, waren aber in Ordnung. Die Aspartat-Aminotransferase (AST) kann als ein Muskelproblem gedeutet werden, da müsste man sich dann aber auch noch die CK und LDH anschauen, die waren bei Raini nicht erhöht. Wenn aber auch noch weitere Leberwerte erhöht sind, kann es auch auf Leber hin deuten. Bei Raini war dann ja noch der γGT stark erhöht, was dann wieder für Leber sprach. Der γGT ist allerdings auch nicht so spezifisch. Der leicht erhöhte Harstoffwert kann auf Niere hin deuten, allerdings war der Wert bei diesem Blutbild nur ganz leicht über dem oberen Referenzwert und alle anderen Nierenwerte waren ok. Alles in allem empfahl uns die Heilpraktikerin eine Leberkur mit Kräutern zu machen. 3 Monate später haben wir zur Kontrolle ein erneutes Blutbild gemacht und das war dann schon wieder ein Schock. AST wieder leicht erhöht, γGT stark erhöht und dieses Mal dann die GLDH fast 10-fach zu hoch. Dazu dann noch Billirubin stark erhöht und LDH leicht erhöht. Vor allem der leberspezifische GLDH war nun deutlich und wies in der Größenordnung auch schon auf eine Schädigung der Leber hin. Gallensäuren war nun leicht erhöht. Die Werte waren, vor allem nach der Leberkur, zu hoch um von der Gastroguardbehandlung zu stammen. Auch hatte Rain man nun ja schon über 3 Monate keine Kolik mehr und daher wäre auch das als Ursache eher auszuschließen. Eine Untersuchung auf Leberegel war negativ. Die Tierheilpraktikerin sagte, wir sollen die gesamte Umgebung von Rain man Untersuchen, weil die Ergebnisse für eine Vergiftung sprechen. Auf der Weide haben wir dann 3 Pflanzen Jakobskreuzkraut gefunden, eine war angefressen. Wir informierten sofort die Verpächterin, die uns sagte, dass Pferde das nicht fressen würden, und wenn doch wären sie dumm. Wir informierten sofort den Tierarzt, der auch nochmal ein Blutbild machte, das ähnlich aussah. Er sagte uns, dass die Werte so schlecht sind, dass er davon ausgeht dass die nie wieder 100% werden. Er sagte aber auch, dass das Pferd auf der Weide sicherlich nicht viel davon gefressen hat und dass sein Allgemeinzustand zu gut ist, als dass es kritisch wäre. Behandeln könne man das nicht, er empfahl uns aber für die Leber auch eine Kräuterkur zu machen. Die Heilpraktikerin gab uns zusätzlich noch Globuli. Die Weide haben wir komplett abgesucht und alles entfernt. Dieser Zeitpunkt war der als wir uns endgültig entschieden haben, den Stall zu verlassen, was wir 2 Monate später umgesetzt haben.
Im neuen Stall haben wir
Rain man dann erst einmal ein halbes Jahr Zeit gegeben anzukommen. Da er nun
Heu ad Libidum hatte, haben wir auch das Kraftfutter angepasst.
Interessanterweise hatte Rain man ganz von sich aus von heute auf morgen im
neuen Stall das Mash nicht mehr gefressen. Die Leberkräuter Kur war nach 2
Monaten durch aber die Globuli hatten wir die ganze Zeit über 1x am Tag
verabreicht. Obwohl uns der Tierarzt ja schon mitgeteilt hatte, dass die Leber
sehr wahrscheinlich auf Dauer geschädigt sein würde, war in dem Blutbild gar
kein Leberwert erhöht. Lediglich der LDH Wert war ganz leicht zu hoch. 1.5 und
2.5 Jahre später haben wir nochmal eine Kontrolle gemacht und auch hier
war keiner der Leberwerte erhöht, bis auf Billirubin. Der Wert ist immer wieder
mal leicht erhöht beim Pferd. Der Wert ist aber nur dann aussagekräftig für die
Leber wenn noch andere Leberwerte erhöht sind. Dem Tierarzt waren die leicht
Erhöhten Billirubinwerte so wie sie in den Bildern von Rain man auftauchten
kein Problem.
Ob er wirklich eine Vergiftung von JKK erlitten hat und die Leberwerte dadurch so erhöht waren, wir können es nicht mehr sagen. Eventuell war es damals schon irgendetwas mit PSSM2. Wichtig war für uns, dass die Pferde zumindest nicht so viel JKK gefressen haben, dass es sie das Leben gekostet hat. Zum anderen sind wir sehr froh, dass diese sehr stark erhöhten Leberwerte wieder in den Normbereich gesunken sind.
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