Schaut man sich die beiden Aminosäuren an, sieht man schon sehr große unterschiede. Prolin ist deutlich größer und durch den Ring auch sehr rigide. Serin hingegen ist kleiner und flexibler. Außerdem weist Serin eine OH-Gruppe auf, die sowohl elektronisch andere Eigenschaften hat als die reinen Kohlenstoffreste im Prolin, aber die OH-Gruppe geht auch gerne Bindungen zu anderen Gruppen ein, was der Ring im Prolin weniger macht.
Strukturformel der Aminosäure Serin von NEUROtiker - Eigenes Werk, Gemeinfrei: Original
Strukturformel der Aminosäure Prolin von NEUROtiker - Eigenes Werk, Gemeinfrei: Original
Myotillin ist ein Muskelprotein und Teil des Sarkomers. Es bindet an die Z-Scheibe aber auch an Aktin und ist damit für die Muskelstruktur und ihre Funktion wie die Kontraktion verantwortlich. Das Serin, was zu Protlin mutiert ist bei der P2 Mutante befindet sich in der hoch variablen N-terminalen Region. Was genau diese Mutation beim Pferd verursacht ist nicht bekannt, aber beim Menschen und bei Versuchen in Mäusen verursacht eine vergleichbare Mutation ein Verlust von Muskelstruktur und dadurch auch eine Einschränkung in der Muskulatur [1][2]. Daher kann davon ausgegangen werden, dass auch bei Pferden, die diese Genmutation tragen eine Schwächung der Muskulatur auftreten kann, vor allem wenn äußere Umstände dies begünstigen wie zum Beispiel eine Verletzung, Stress, Futter usw. Eine Schwächung ist vermutlich wahrscheinlicher bei einer homozygoten Variante aber auch wenn noch andere Muskulatur-schwächende Faktoren wie z.B. eine weitere PSSM2 Variante, vorliegen. Aber auch das ist wissenschaftlich noch nicht belegt.
Schematische Darstellung des humanen Myotillin Proteins von Pleiotrope: Original
Bei der Fütterung von P2 ist ein hoher Proteingehalt bzw. vor allem die drei Aminosäuren Methionin, Threonin und Lysin wichtig. Des Weiteren brauchen die Pferde viel Mangan. Vitamin E kann helfen, muss es aber nicht. Wir füttern es zu, sehen mal Effekte und mal nicht.
[1]: Garvey SM, et al. (2006). "Transgenic mice expressing the myotilin T57I mutation unite the pathology associated with LGMD1A and MFM". Hum Mol Genet. 15 (15): 2348–62.
[2]: Selcen D (Mar 2011). "Myofibrillar myopathies". Neuromuscular Disorders. 21 (3): 161–71.
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