Wie ich hier schon geschrieben habe, ist die Lokalisation der T-Zellen bzw. Trübung. Wichtig ist aber auch, dass ausgeschlossen ist, dass die Hornhautentzündung einen mikrobielle Ursache hat. Eine bakterielle oder mykotische Entzündung würde man anders behandeln und eine Behandlung mit Immunsuppressiva wäre kontraindiziert.
Den Aufbau des Auges habe ich hier beschrieben. Je weiter außen die Entzündung in der Hornhaut lokalisiert ist, desto einfacher ist eine topische Behandlung mit Cremes. Hier werden meist Immunsuppressiva eingesetzt. Wird eine Behandlung mit Cortison durchgeführt, muss eine Verletzung der Hornhaut ausgeschlossen sein. Des Weiteren wird sehr häufig Cyclosporin eingesetzt, was ebenfalls Immunreaktionen herunter reguliert. Bei der topischen Anwendung am Auge ist wichtig, dass die Wirkstoffkonzentration hoch ist am Wirkort und daher sollte man die Creme häfiger applizieren. Uns wurde gesagt mindestens 3x am Tag und das sollte mindestens so 3-4 Stunden auseinander liegen.
Cyclosporin kann auch mittels Transplantat im Auge autonom verabreicht werden, das soll gerade bei der tieferliegenden mid-stromalen IMMK auch erfolgreicher sein als die Creme. Das Implantat besteht aus einer Silikonmatrix in der 10% Cyclosporin A Wirkstoff als Pellet eingebracht ist.
Des Weiteren ist mit der Keratektomie eine operative Entfernung des entzündlichen Hornhautgewebes möglich. Dies wird häufig bei einer wiederkehrenden IMMK durchgeführt, vor allem wenn die Cremes nicht (mehr) wirken. Die OP ist im Stand möglich.
Eine weitere operative Möglichkeit zur Behandlung insbesondere von den tiefergelegenen Entzündungen: Die Photo Dynamische Therapie (PDT). Die PDT ist weniger invasiv und bedarf deutlich weniger Nachbehandlung als die Keratektomie. Sie kann auch im Stand durchgeführt werden. Bei Fabi wurde es bei uns am Stall durchgeführt. Hier wird ein Photosensibilisator intrastromal injiziert. Bei dem Sensibilisator handelt es sich um Infracyaningrün. Der Farbstoff wird dann mit Laserlicht aktiviert. Die T-Zellen werden zerstört und dann nach und nach abgebaut so dass die Trübung so verschwindet.
Ein sehr neuer Ansatz, der dann in Frage kommt, wenn nichts anderes erfolgreich ist, ist die Stammzelltherapie. Hier werden autologe mesenchymale Stammzellen eingesetzt, autolog heißt das Pferd bekommt seine eigene Zellen. Es gibt mehrere Injektionen (2-5) in 3-4 Wochen abstand.
Es gibt leider in der Literatur keine so große Datenlage für all dies Behandlungen und auch keine Information zu den Rezidivraten. Allerdings gibt es nun mal so viele unterschiedliche Varianten der IMMK und potentielle Ursachen, so dass man auch eine sehr hohe Anzahl an Patienten brauchen würde, um eine gute Datenbasis für eine sichere Aussage zu haben.
Hier eine Literaturliste zu IMMK: IMMK Literatur
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