Montag, 1. April 2024

Suche nach dem 2. Pferd

 Ein zweites Pferd zu finden ist fast schwieriger als das erste, weil man nach etwas sehr viel spezielleres sucht und weil man ja meist schon beim ersten Pferd bestimmte Dinge erlebt hat, die man beim zweiten Pferd direkt von Anfang an ausschließt, Händler z.B.. Die Auswahl ist somit viel kleiner. Dann haben wir auch noch mitten während Corona gesucht, wo offensichtlich jeder ein Pferd gesucht hat und so waren noch weniger Pferde auf dem Markt. Und wenn eine Anzeige geschaltet wurde und man teilweise noch am gleichen Tag angerufen hat, kam es nicht selten vor, dass man schon eine Absage bekommen hat, weil es schon genug Interessenten gab. Was haben wir gesucht? Wir wollten ein Pferd was schon angeritten ist aber noch sehr am Anfang steht, damit noch nicht so viel schief gelaufen sein kann wie bei Rain man. Am besten wäre das Pferd auch etwas später eingeritten worden. Wir haben die Suche auf 5-10 Jahre beschränkt. Rasse war uns einigermaßen egal, aber es sollte schon ein Warmblut sein, weil man hier weniger Probleme mit dem "All you can Eat" Heutbuffet im Offenstall erwartet. Ob Stute oder Wallach war uns egal. Im besten Fall hätte das Pferd schon Erfahrung im Offenstall gehabt und mit einer gemischten Herde. Größe haben wir auf 160 cm aufwärts gesetzt. Das Pferd sollte gesund sein und im besten Fall barhuf. Eigentlich gar nicht all zu sehr eingeschränkt, aber es gab in diesem Feld nicht wirklich viele Angebote oder zumindest nicht in dem Preissegment in dem wir gesucht haben. Auf Grund was wir bei Raini bezahlt haben und wir jetzt ein jüngeres, weniger ausgebildetes Pferd gesucht haben, hatten wir zunächst <10k gesucht. Aber da waren die Pferde alle krank, hatten Arthrose oder Ekzem oder was auch immer. Dann sind wir auf <15k€ gegangen und dann gab es schon ein paar mehr Angebote. Das erste Pferd wo wir mit jemanden telefoniert haben klang sehr gut, eine Hannoveraner Stute, 6 Jahre und war auch nicht allzu weit weg. Sie war seit 1 Jahr unter dem Sattel und die Dame wollte sie verkaufen, weil sie dem jungen Pferd neben zwei anderen Pferden nicht gerecht werden konnte.  Nach schreiben und einem Telefonat bekamen wir ein Video geschickt. Da lief das Pferd etwas unentspannt an der Longe, Reitvideos gab es keine. Auf Nachfrage sagte sie, dass das Pferd teilweise verspannt in der Hüfte/ISG war aber nach der Behandlung durch eine Osteo war das wohl wieder ok. Das Pferd hatte Eisen, aber sie meinte es wäre problemlos möglich, die Eisen runter zu nehmen und ich bat sie um Fotos, weil ich das unsere Bearbeiterin fragen wollte. Auf den Bildern sah man deutlich dass das Pferd einen Bockhuf hatte, was auch das Problem mit der Hüfte erklärt. Aber die Tatsache, dass das die Besitzer entweder nicht sieht oder aber verschwiegt war eigentlich schon ein Ausschluss Kriterium. Naja, wir hatten schon einen Termin und haben uns dann gesagt, es schadet ja nicht einmal hin zu fahren. Die Hufpflegering hatte auch gesagt, dass der Huf an sich bei einem Pferd in dem Alter behoben werden könnte. Aber für 15k€ würde ich so ein Pferd nicht kaufen. War letzten Endes auch egal, ein Tag vor dem Besuch wurde uns abgesagt, weil sie angeblich einen anderen Käufer gefunden hatte. Ein sehr viel versprechender Wallach mussten wir nach einem Telefonat ausschließen, weil der sehr hengstig war und das war uns zu heiß im gemischten Offenstall. Ein weiterer Wallach passte sehr gut und wurde uns dann wieder abgesagt, weil jemand anderes schneller war. Einige Pferde mussten wir ausschließen weil Asthmatiker, Kopper, Ekzemer etc, was nie in der Anzeige stand. Da stand immer nur "weit unter wert wegen eines kleinen Mangels, dass das Pferd nicht stört". Fand ich etwas verwunderlich, vor allem bei einem Fall wie Asthmatiker oder Ekzemer. Und das bei 15k€. Die Suche war jedenfalls sehr schwierig und anstrengend und wir fanden und fanden einfach nichts gescheites. Also entschied ich mich, selbst eine Anzeige bei Kleinanzeigen zu schalten mir den Angaben was wir genau suchen. Trotzdem bekamen wir zunächst nur Anschriften mit Pfeden die gar nicht zu dem passten was wir suchten. Aber dann meldete sich jemand mit einem 5 jährigen Wallach, Rheinländer von einem Züchter. Er war 1 Jahr unter dem Sattel aber wenig gefördert, weil das das Pferd der Freundin vom Züchter war, die sich aber getrennt hatte. Das Pferd stand jetzt noch beim Züchter ganz bei uns in der Nähe. Er wollte es jetzt verkaufen, weil er selbst keine Zeit für das Pferd hatte. Das Pferd war noch nicht bei ehorse und Co. eingetragen, weil er selbst dafür wenig Zeit hatte, da gerade neue Fohlen geboren wurden. Wir machten einen Termin aus, erst einmal nur zum gucken und eventuell Longieren weil zum Reiten musste er einen Termin bei einer Halle in der Nähe machen, was bei Corona nicht so kurzfristig möglich war. Aber das war ok für uns, da das Pferd nicht in irgendwelchen Anzeigen geschaltet war, hatten wir ja Zeit. Das Pferd stand tagsüber auf der Weide mit dem anderen jungen Wallach zusammen und nachts in der Box. Der Besitzer sagte uns gleich, dass er den Offenstall bei uns nicht wirklich ideal findet, Pferde wollen Nachts in einer Box wohnen. Außerdem wollte er eigentlich an Turnier Springreiter verkaufen, weil er gerne als Züchter auf Turnieren auftauchen wollte aber er war sich wohl bewusst, dass das Pferd dafür schon etwas alt war und auch nicht gut genug ausgebildet, weil er es ja eigentlich an seine Freundin geschenkt hatte. Generell war der Stall nicht wirklich gut gepflegt, viel zu klein, zu dunkel und alle Pferde schienen ein Putzzeug zu haben. das Pferd war nicht gut erzogen, stand nicht still beim Putzen und schnappte einmal. Es war sehr empfindlich im Rücken und hatte schon eine weiße Druckstelle vom Satteln. Beim Lognieren war er ziemlich "kernig" aber man sah auch deutlich dass der Besitzer nicht wirklich Ahnung hatte wie man longiert und schleuderte das Pferd einfach im Kreis. Ich durfte das Pferd dann auch mal longieren und ja, es kannte keine Hilfen. Mit dem Pferd würde nie vom Boden aus gearbeitet auch nicht von der ehemaligen Besitzerin wie er behauptete. 


Er erzählte uns auch noch von einem Unfall dass das Pferd wohl mal mit einer Litze hatte, weswegen es wohl in der Klinik war und das würde bei der AKU wohl aufkommen. Die Geschichte klang etwas komisch. Auch wären wir wohl der zweite Besitzer, weil seine Freundin die zweite Besitzerin wäre. Aber das stand so nicht im Pass und das wäre wohl, weil sie sich die Besitzer Wechsel Anzeige bei der FN sparen wollte. Warum er das jetzt als 2. Besitzwechsel an uns angab, keine Ahnung.  Im Endeffekt war das Pferd ganz ok und für 12k€ auch nicht so überteuert wie die anderen aber wir hatten generell ein schlechtes Gefühl bei dem Besitzer und dem Pferd. Auch die Tatsache, dass da eine Box weniger war als die Anzahl der Pferden, er aber angab, dass die Nachts alle in die Box rein kamen, war merkwürdig. Und er wollte ja auch nicht, dass das Pferd bei uns in den Stall zog wir würden aber nicht umziehen mit Rain man. Also im Endeffekt kamen wir so nicht zusammen.

Auf dem Weg nach Hause bekam ich eine Nachricht für ein anderes Pferd. Hannoveraner Stute, 9 Jahre, die gerade wieder ins Training genommen wurde nach einem Fohlen. Die Besitzerin wollte sie verkaufen weil sie sich entschlossen haben das Fohlen zu behalten. Zu dieser Stute gibt es einen weiteren Beitrag. 

Dienstag, 16. Januar 2024

Rainis Wandlung in der Herde

Raini war immer ein eher zurückhaltendes, in sich gekehrtes Pferd. Das erste Jahr in der Herde ist er immer wieder gebissen, getreten und verjagt worden. Er sah aus wie ein Flickenteppich. Wir haben uns da immer gefragt, ob er die anderen Pferde nicht versteht und daher der Konfrontation nicht aus dem Weg geht. Doch es entwickelte sich anders. Wir hatten ja auch angefangen akademisch zu arbeiten und aus dem schlurfenden, kleinen ängstlichen Wallach wurde mehr und mehr ein Pferd, das sich auch schon mal stolz aufrichtete und ein paar Muskeln zeigte. Und das nahm er mit in die Herde. Mehr und mehr bekam ich Bilder und Videos davon wie Raini mit anderen Wallachen spielte. Ich  hatte ihn nie zu vor Steigen sehen, im Spiel machte er das scheinbar regelmäßig. Er galoppierte buckelnd über die Weide und verjagte dann und wann auch mal Pferde von der Raufe. Und dann arbeitete er sich mehr und mehr hoch. Er war auf einmal hauptsächlich mit ranghohen Wallachen zusammen, durfte an die besseren Fressplätzen und schlief unter Beobachtung von ranghöheren Tieren. So ergab es auch Sinn, dass er den Konfrontationen nicht aus dem Weg gegangen ist. Er wollte Chef sein. Inzwischen gehört er zu den ranghöchsten Wallachen in der Herde und kann die meisten Wallache vertreiben. Bei dem ein oder anderen hat er etwas Respekt, aber da ist er eher gleich auf, mal gewinnt der eine die Diskussion und mal der andere. Bei den Stuten ist das anders, da gibt es schon ein paar mehr vor denen er weicht. Ich glaube die versteht er auch nicht so richtig. Und er ist eh lieber von Wallachen umgeben. Die ein oder andere Stute mag ihn, aber er hält sie auf Abstand. Nur seine Freundin Sansibar, die darf in seine Nähe.

Ich habe den Eindruck, dass Raini in der Herde gerne kontrolliert und eine Art Kontrollfunktion hat. Er macht auch jeden Tag seine Runde auf der Weide, egal welches Wetter herrscht und auch wenn er das alleine machen muss. Und ein paar mal habe auch auch schon gesehen, dass er alle von unten an der Weide hoch geschickt hat, vermutlich weil er irgendeine "Gefahr" gesehen hat. Es gab auch schon zweimal die Situation, dass sich zwei Pferde gezofft haben und er dann dazwischen gegangen ist. Er hat einfach da gestanden, zwischen den beiden Stuten und dann haben die beiden sich umgedreht und sind mit ihrer Gruppe verschwunden. Ganz interessant, ich liebe es, die Herde zu beobachten. Leider nimmt man sich dafür immer viel zu wenig Zeit. Im Stall muss Raini aber auch immer die Ausgänge oder mindestens einen davon beobachten, ansonsten steht er nicht still und will immer an eine Stelle gehen, wo er alles im Auge hat. 

Ich glaube, dass für sein neuen Selbstbewusstsein auch ein wenig die neue Arbeit ist, die wir mit ihm machen. Wir arbeiten steig an seiner Form und ermutigen ihn eine Stolze Form anzunehmen und das nimmt er auch mit. Auch wenn er nicht im Training ist, sondern in der Herde, steht er inzwischen anders da. Und das ist etwas, was viele Leute berichten, die angefangen haben akademisch zu arbeiten und das ist in meinen Augen auch das beste an dieser Art zu Trainieren, diese Kunst. Man macht nicht irgendwelche Übungen weil die in einem Lehrbuch stehen in der einen Stunde irgendwie. Man macht Übungen, die das Pferd Formen, ihm Balance geben und Stolz.  




Sonntag, 14. Januar 2024

Coenzym Q10

Coenzym Q10 - was ist das genau und was bringt es? Coenzym Q10 ist chemisch gesehen ein Lipid, wenn auch ein ungewöhnliches, weil es einen Benzo-chinon Ring beinhaltet. Insgesamt gibt es drei Strukturen von dem Molekül, von denen zwei so stabil sind, dass sie isloliert werden können: Das Ubiquinon ist die oxidierte, Ketoform des Moleküls und Ubiquinol die reduzierte Hydroxiform. Das Molekül hat eine hydrophobe Seitenkette unterschiedlicher Länge, bei Q10 sind es eben 10 Einheiten. Es gibt noch mehr Varianten, wie z.B. Q9, mit 9 Einheiten in der Seitenkette. Q9 kommt auch im humanen Organismus vor, wenn auch in geringeren Mengen wie das Q10. Die hydrophobe und damit lipophile Seitenkette lässt vermuten, dass das Molekül hauptsächlich in der Membran lokalisiert ist. 



Strukturformel von Ubiquinon von Sponk - Eigenes Werk, Gemeinfrei: Original

Strukturformel von Ubiquinol von NEUROtiker - Eigenes Werk, Gemeinfrei: Original

Generell kommt es ubiquitär, das heißt überall im Organismus vor, sowohl in der reduzierten, als auch in der oxidierten Form. Der Organismus kann die beiden Formen ineinander umwandeln und genau das ist auch die Grundlage für die Funktion dieses Co-Enzyms: Zum einen ist Q10 ein wichtiger Bestandteil der Atmungskette im Mitochondrium, dem Kraftwerk einer Zelle. Das in der Mambran vorliegende Ubiquinon übernimmt von dem NADH, das aus der Nahrungsumwandlung im Katabilismus erzeugt wurde, Elektronen und Protonen und wird so selbst zum Ubiquinol reduziert. Auf der anderen Seite der Membran gibt es Protonen ab, die positiv geladen sind. So entsteht an der Membran ein elektrochemisches Potential, das zur ATP (=Energiegewinnung) genutzt wird. Q10 ist somit direkt an der Energiegewinnung beteiligt, darum wundert es nicht, dass es am häufigsten in den Organen mit hohem Energiebedarf vorkommen wie Herz, Niere und Leber. Aber auch im Muskel ist Q10 in hoher Konzentration vorhanden. Dea Weiteren agiert Q10, ähnlich wie Vitamin E, als Antioxidans bzw. Radikalfänger. Bei oxidativem Stress entstehen Radikale in einer Zelle, die Proteine, Lipide und DNA schädigen können. Hier ist die reduzierte Form notwendig, denn diese fängt die radikale ab und wird dabei selbst oxidiert. Interessant zu erwähnen ist hierbei, dass Ubiquinol z.B. auch oxidiertes Vitamin E wieder regenerier. Man konnte auch feststellen, dass Blutzellen, wie Leukozyten z.B. eine Erhöhte Aufnahme von Q10 aufweisen, wenn dieses supplementiert wird und so DNA Schäden in den Zellen verringert wird. Auch konnte gezeigt werden, dass die erhöhte Q10 Konzentration im Plasma mit einer erhöhten Aktivität von Killerzellen korreliert. Somit ist Q10 auch Immunsystem aktiv. Auch soll Q10 endotheliale Funktionen haben, was eine Studie mit Typ 2 Diabetikern zeigte. Es werden noch viele weitere Funktionen  diskutiert wie z.B. die Signaltransduktion. Wichtig zu erwähnen ist z.B. auch noch, dass Q10 auch mit den Spannungs-abhängigen Calciumkanälen und damit den Nerven in Verbindung gebracht werden, was es vielleicht gerade für PX Pferde interessant macht.

Aber was genau bringt Q10 denn jetzt eigentlich einem PSSM2 Pferd? Das kann man so genau jetzt nicht sagen, weil es hier kaum Studien gibt. Im Humanbereich wird Q10 aber bei Myopathien, insbesondere der Cardiovaskulären Myopathie eingesetzt. Gibt man da jetzt Ubiquinon oder Ubiquinol? Der Literatur nach soll das egal sein, Bei den meisten Studien wurde das Ubiquinon verwendet. Letzten Endes kann der Organismus ja auch beide Formen ineinander umwandeln. Was allerdings einen Unterscheid macht ist das Vehikel und zwar soll die Aufnahme am besten aus Kapseln erfolgen. 

Ich habe bei Rain man Folgende Produkte ausprobiert: Von St. Hippolyt das Nano Shot Q10, von Bulk das Co-Enzym Q10 Pulver und von Sunday das Kaneka Ubiquinol in Kapseln. Ich hatte in einem Podcast gehört, dass Christina Wesseling gerade bei pX Pferden Erfolg mit Q10 hatte. Und da sie ja die WES Reihe von Hippolyt entwickelt hatte, lag es nahe, hier das Q10 zu bestellen. Hier sind  165 mg Ubiquinon in 3ml enthalten, macht 55 mg/ml. Angaben zur Anwendung beim Pferd gibt es nicht, weil das Produkt angeblich für den Humanbereich wäre, da sollen 3 ml/100 kg verabreicht werden. Wenn man in den Gruppen auf Facebook schaut, geben die Leuten ihren Pferden zwischen 10-20 ml vor einem Training oder Turnier, aber nicht täglich. Ich habe es bei Raini täglich gegeben und bin daher eher so im Bereicht zwischen 5-10 ml geblieben und dies ca. 1h vorm Training verabreicht. 15 ml waren auch noch ok, so dass ich bei anstrengenden Trainings (Unterricht z.B.) 15 ml gegeben habe und sonst 10. 20 ml habe ich einmal probiert, da war Raini dann aber echt auf 180 und sehr Umweltorientiert. Was habe ich bemerkt. Also gerade bei 10-15 (550-825 mg) ml war Raini etwas schneller locker aber es war jetzt nicht der mega große Unterschied. Ich wollte es aber weiter probieren, gerade im Winter, wenn die kalten Tage kommen. Dann gab es aber Lieferschwierigkeiten und daher bin ich erst auf das Q10 von Bulk gestoßen. Ebenfalls Ubiquinon. Das Pulver beinhaltet nahezu 100% reines Q10, heißt 1g Pulver sind 1g Q10. Hier füttere ich ca. 500 mg 1 h vor der Bewegung, bei etwas anstrengenderen Arbeit auch schon mal 1g. Und hier war der Unterschied echt deutlich zu merken, insbesondere in seinem Verhalten. Er ist einfach vom mentalen her sehr viel besser drauf. Man muss dazu sagen, dass Raini ein mehr in sich gekehrtes, zurückhaltendes Pferd im Umgang mit dem Menschen ist, er ist wie ein Autist und das ist ja auch, was man über pX Pferde sagt. Aber auf einmal wurde er offener und fragte mehr nach Leckerli und Krauleinheiten, zeigt einem, wo genau man Kraulen soll und teilweise hab ich auch den Eindruck, dass er mich ärgern will, indem er z.B. immer wieder Sachen runter schmeißt, die ich gerade aufgehoben habe. Er geht nun auch zu ihm "unbekannten" Menschen und will gekrault werden, das hat er früher nie getan. Im Training ist er konzentrierter und hat deutlich mehr Energie. Ich musste ihn früher immer viel animieren Vorwärts zu gehen und brauchte deutlich mehr Hilfen als jetzt. Er läuft auch lockerer bzw. zufriedener. Bis auf ein paar wenige Tage wo es wirklich sehr kalt war, hatte Raini kaum mehr Probleme mit seiner linken Hinterhand. Trotzdem wollte ich doch mal schauen, ob es einen Unterschied mit Ubiquinol gibt. Daher habe ich noch die Sunday Kapseln bestellt. Hier sind  30 mg Ubiquinol pro Kapsel drin. Weil Raini das Ubiquinon so gut tat, wollte ich dieses nicht ganz weglassen, davor hatte ich im Winter zu viel Schiss. Aber ich habe es bei 500 mg belassen, auch bei anstrengenden Tagen und gebe nun zusätzlich nach dem Training 3 Kapseln Ubiquinol. Die frisst er auch ohne Probleme mit. Ich muss sagen, dass man nicht den großen Unterschied bemerkt hat, weil er eh schon gut war. Aber die besten Reitstunden und den größten Fortschritt beim Beritt hatte er seitdem er noch das Ubiquinol bekommt. Ich kann jetzt natürlich nicht sagen, ob das an dem Ubiquinol oder an der Verabreichung in der Kapsel liegt. Daher habe ich jetzt noch Ubiquinon bei Sunday bestellt, da sind 200 mg pro Kapsel drin. Danach werde ich, wenn es wieder wärmer ist, schauen auf was ich das Q10 reduzieren kann und noch ein lockeres Pferd habe, ob besser vor dem Training im Futter oder danach. Was ich jetzt weiß ist, dass Q10 zumindest dem Rain man gut tut, warum und wie das Q10 dabei jetzt wirkt, weiß ich nicht. Ich denke, das muss jeder mit seinem Pferd selbst einmal ausprobieren. Ich glaube aber, dass es nicht unbedingt Ubiquinol sein muss wie es immer suggeriert wird, im Humanbereich zeigen die Studien eine ebenso hohe Wirksamkeit bei Ubiquinon. Ich überlege nun, ob wir nicht auch mal schauen, ob der Fabi nicht auch etwas Q10 gut tun würde und ich werde es auch einmal selbst nehmen.


Literatur:

- Turunen et al.; Metabolism and function of Coenzym Q;  Biochimica et Biophisica Acta 1660 (2004):     171-199

- Tomasetti et al.; In vivo supplementation with Coenzym Q10 enhances the recovery of human lymphocytes from oxidative DNA damage; FASEB J. 15 (2001):1425-1427

- Ravaglia et al.; Effekt of micronutritient status on natural killer cell immune function in healthy free-living subjects aged >90 y. Am. J. Clin. Nutr. 71 (2000): 590-598

- Hodgson et al.; Coenzyme Q10 improves blood pressure and glycaemic control: a conttrolled clinical trial in subjects with type 2 diabetes; Eur. J. Clin. Nutr. 56 (2002): 1137-1142

- Fladerer and Grollitsch; Comparision of Coenzyme Q10 (Ubiquinone) and reduced Coenzyme Q10 (Ubiquinol) as supplement to prevent Cardiovascular Disease and reduce Cardiovascular Mortality; Curr Cardiol Rep (2023)

- Qu et al.; Effects of Coenzyme Q10 on Statin-Induced Myopathy: An Updated Meta-Analysis of randomized controlled trials; J Am Heart Ass 7 (2018).