Mangan
Was hat Mangan für eine Funktion bei den MIM Pferden?
Mangan hat mehrere Funktionen in Muskelzellen. Zum einen ist Mangan an der Kollagensynthese beteiligt und Kollagen wird auch für die Struktur und Stabilität der Muskelzellen gebraucht. Um mehr ins Detail zu gehen: Mangan ist ein Kofaktor für die Enzyme Glycosyltransferase und Prolidase im Rahmen der Prolin Synthese und Kollagensynthese. Als Cofaktor ist Mangan essentiell für die Funktion der Enzyme die die Synthesereaktion katalysieren.
Des Weiteren übernimmt Mangan die Rolle als Kofaktor bei der oxidativen Phosphorylierung und damit der ATP-Gewinnung, was auch eine wichtige Funktion bei der Energiegewinnung innerhalb der Muskelzelle darstellt.
Mangan ist außerdem auch ein Kofaktor für das Enzym Pyrovat Carboxylase, das ebenfalls im Zuckerstoffwechsel beteiligt ist. Ein defekt hier kann zur Übersäuerung des Muskels durch Lactat führen.
Die Mangan-Superoxid-Dismutase (SOD) ist ein Enzym das in den Mitochondrien vorliegt und die Zellen vor oxidativen Stress schützt in dem reaktive Radikale neutralisiert werden. Wie der Name schon sagt, ist Mangan ein Teil dieses Enzymkomplex. Es gibt Hinweise dass dieses Enzym bei Myopathien überexpremiert wird, heißt es wird vermehrt hergestellt.
Mangan ist auch wichtig für die Leberfunktion und zwar ist es auch wichtig für die Aktivität der Arginase, die eine Ausleitung von Stickstoff über den Harnstoff gewährleistet. Die Aktivität des Enzyms sinkt bei Manganmangel und dann ist die Stickstoff Ausleitung über die Leber nicht mehr gewährleistet. Das kann zu Ekzemen führen, Allergien aber auch Asthma.
Hinzu kommt, dass Mangan und Calcium sich in Ihrer Aufnahme und Funktion beeinträchtigen können, dass heißt, wenn viel Mangan vorhanden ist, wird die Aufnahme von Calcium und dessen Wirkung behindert, was bei pX Pferden helfen kann.
Wir haben Rain man lange das Mono Mangan von Masterhorse gefüttert. Da Fabi das aber nicht so gerne fressen wollte und man ja schon größere Mengen von ca. 40-60 g füttern muss, füttern wir jetzt das höher konzentrierte Mangan vom Wildhorse Hufshop. Das ist nicht als Futtermittel deklariert, ich habe mir aber mal das Analysenzertifikat angeschaut und das ist hoch rein. Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, dieses zu füttern.
Magnesium
Mangan hatte ich schon als Calcium Antagonist beschrieben, aber der eigentliche Antagonist von Calcium ist Magnesium. Liegt Calcium in dem Muskelzellplasma in einer erhöhten Konzentration vor, so führt dies zu einer Bindung von Calcium an das Protein Troponin, was sich auf den Aktinfilamenten befinden. Dies wiederum bewirkt eine Interaktion zwischen Aktin und Myosin was die Muskelkontraktion bewirkt. Magnesium verhindert den Calciumstrom in das Muskelplasma und verhindert somit die Kontraktion der Muskeln und fördert damit die Muskelentspannung. Magnesiummangel ist daher auch bekannt dafür Muskelkrämpfe zu verursachen.
Magnesium spielt außerdem eine wichtige Rolle bei der Funktion von Nerven. Magnesium ist an Weiterleitung von Nervenimpulsen beteiligt. Auch hier Reguliert Magnesium den Calcium Fluss. Auch eine Überreizung der Nerven durch Calcium wird dadurch verhindert.
Außerdem ist Magnesium an der Synthese und Funktion von Neurotransmittern beteiligt, die unter anderem für die Regulation von Schlaf, der Stimmung und auch der Wahrnehmung von Schmerz nötig sind.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass Magnesium wichtig ist für eine Korrektes Geleichgewischt zwischen Muskelanspannung und Entspannung sowie einer Korrekten Reizweiterleitung von Nerven und daher ist es auch so wichtig bei pX MIM Pferden.
Wichtig zu erwähnen ist noch, dass das Magnesium Salz bei der Supplementierung wichtig ist. Es gibt organische Salze, zum Beispiel das Magnesiummalat, Magnesiumcitrat oder Magnesiumfumarat oder anorganisches Magnesium wie Magnesiumoxid. Die Salze unterscheiden sich nicht nur in der Bioverfügbarkeit, generell sind die organischen schneller verfügbar, sondern auch die Funktion. Während man zum Beispiel Magnesiummalat für die Muskelentspannung einsetzt, wird das Magnesiumoxid eher für die Nerven verwendet. Rain man bekommt Magnesiummalat vor der Arbeit und etwas Magnesiumoxid nach der Arbeit.
Vitamin B Komplex
Es gibt 8 verschiedene Vitamin B: B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9 & B12. Die verschiedenen B-Vitamine übernehmen unterschiedliche Funktionen im Körper, meist fungieren sie als Kofaktoren für Enzymreaktionen oder als Vorstufen dieser Kofaktoren. B1, B2, B3, B5, B6 und B7 sind an der Energiegewinnung der Zelle beteiligt und damit natürlich auch für die Muskelfunktion sehr wichtig. Sie fungieren als Kofaktoren bzw. als Vorstufen von Kofaktoren für Enzyme die Reaktionen im Kohlenhydrat-, Fett- und Proteinstoffwechsel katalysieren. Vitamin B9 und B12 sind an der DNA Synthese beteiligt und sind somit wichtig für Zellteilung und Zellwachstum und sie sind auch an der Blutbildung beteiligt. B1, B6, B9 und B12 spielen außerdem eine wichtige Rolle bei der Bildung von Neurotransmittern und sind daher wie auch Magnesium sehr wichtig für die Nerven. B-Vitamine spielen auch eine Rolle im Katabolismus und zwar bei der Proteinsynthese und sind daher auch wichtig für die Reparatur von Strukturen und damit auch für die Regeneration bzw. Bildung der Muskulatur. Rain man bekommt den Vitamin B Komplex von Masterhorse.
Literatur:
·
M. De Marco et al.: Molecular structure
and enzymatic mechanism of the human collagen hydroxylysine
galactosyltransferase GLT25D1/COLGALT1. Nat Commun: Vol. 16 (2025).
·
I. Myiara et al.: In-vitro responses to
ascorbate and manganese in fibroblasts from a patient with prolidase deficiency
and iminodipeptiduria: cell growth, prolidase activity and collagen metabolism.
J Inherit Metab Dis: Vol. 6 (1; 1983)
·
O. Lindberg & L. Ernster: Manganese,
a co-factor of oxidative phosphorylation. Nature: Vol. 73 (4413; 1954)
·
Y.Tsurata et al.: Increased expression of
manganese superoxide dismutase is associated with that of nitrotyrosine in
myopathies with rimmed vacuoles. Acta Neuropathol: 103 (1; 2000)
·
A.A. Brock et al.: Dietary manganese
deficiency decreases rat hepatic arginase activity. J Nutr: Vol. 124 (3;
1994)
· Kocyigit
et al.: Relationship among manganese, arginase, and nitric oxide in
childhood asthma. Biol Trace Elem Res: Vol. 102 (1-3; 2004)
· A.E.
Kirkland et al.: The Role of Magnesium in Neurological Disorders. Nutrients:
Vol. 10 (8; 2016)
·
F.H Nielsen: Relation between Magnesium
Deficiency and Sleep Disorders and Associated Pathological Changes. Modulation of Sleep by Obesity, Diabetes, Age and diet: (Book; Chapter 31).
·
D.O.Kennedy: B Vitamins and the Brain:
Mechanisms, Dose and Efficacy—A Review. Nutrients: Vol. 8 (2; 2016).
·
M. Fenech: B Vitamins and the Brain:
Mechanisms, Dose and Efficacy—A Review. Mutationsforschung/Grundlegende und molekulare Mechanismen der Mutagenese: Vol. 733 (1-2; 2012).
·
M.J. Koury & P. Ponka: New insights
into erythropoiesis: the roles of folate, vitamin B12, and iron. Annu Rev
Nutr: Vol. 24 (2004)
·
C.A. Calderón‐Ospina &
M.O. Nava-Mesa: B Vitamins in the nervous system: Current knowledge of the
biochemical modes of action and synergies of thiamine, pyridoxine, and
cobalamin. CNS Neurosci Ther: Vol. 26 (1; 2019).
·
M. Hanna et al.: B Vitamins: Functions
and Uses in Medicine. Perm J: Vol. 26 (2; 2022)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen