Ich bin ein Fan von Kräutern, weil Pferde diese in der Natur auch fressen und die meisten wissen was ihnen gut tut. Rain man frisst im Frühling z.B. sehr gerne Birke, im Sommer aber dann nicht mehr. Sehr gerne frisst er auch Beifuß oder Löwenzahn, was beides seinem Stoffwechsel sehr gut tut. Fabi mag sehr gerne Disteln. Wir haben für die verschiedensten Dinge Kräuter probiert und werden hier die Erfahrungen beschreiben, die wir mit den Kräutern gemacht haben:
Anis
Anis kann bei Magen-Darm-Beschwerden helfen weil es entkrampfend ist und die Weiterleitung von Gasen fördert. Wir setzen es bei Raini gerne in Verbindung mit Fenchel und Kümmel gegen Blähungen ein. Des Weiteren kann Anis auch bei Husten eingesetzt werden, da es Schleim Verdünnt und das Abhusten von Schleim erleichtert. Man kann Anis bei chronischen sowie akutem Husten einsetzen, sollte es aber nicht an Heuallergiker verfüttern. Auch tragenden Stuten sollte man kein Anis geben.
Beifuß
Beifuß frisst Rain man sehr gerne und das macht er vor allem dann, wenn er wieder Kotwasser hat. Und da hilft Beifuß definitiv. Beifuß regt die Bildung von Verdauungssäften an und unterstützt so Magen und Darm. Wir füttern es immer mal beiden Pferden weil es eben gut bei Magen - und Darmproblemen ist und es wirkt sich auch positiv auf Hormonstörungen aus.
Birke:
Birke verwenden wir gerne zum Entgiften bzw. zum Behandeln der Niere, sie kann auch bei Harnwegsproblemen eingesetzt werden. Die Birke entwässert das Gewebe ohne die Niere zu belasten, sie ist aber in ihrer entwässernden Wirkung weniger stark als Brennnessel z.B., daher verwenden wir gerade wenn es warm ist lieber die Birke um zu verhindern, dass das Pferd zu wenig Flüssigkeit im Organismus hat. Raini hat seit einer Vergiftung mit JKK immer wieder Probleme mit der Leber. Bevor man jedoch eine Leberkur macht, sollte man vorher einmal die Niere entgiften. Daher machen wir meist erst eine Nierenkur und geben dann parallel zur Leberkur nochmal Birke dazu.
Brennnesseln
Die Brennnesseln regen den Stoffwechsel und die Durchblutung an. Sie haben außerdem harntreibende und blutreinigende Eigenschaften. Daher wird die Brennnessel insbesondere bei Stoffwechselbeschwerde wie Allergien oder Juckreiz eingesetzt, Hufrehe, Nieren oder Harnwegsproblemen aber auch Arthritis,, Arthrose oder Rheuma. Wenn Brennnessel verabreicht wird, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass das Pferd genug trinkt, insbesondere auch im Sommer. Der Hautfaltentest kann ein Anhaltspunkt über den Flüssigkeitshaushalt des Pferdes geben.
Fenchel
Fenchel setzen wir aus zwei Gründen ein: Bei Husten oder bei Verdauungsproblemen wie Blähungen und Koliken sowie Kotwasser. Raini liebt auch die Fenchel Frucht und bekommt diese immer mal wieder so als Leckerli.
Frauenmantel
Frauenmantel wird sowohl bei Verdauungsstörungen, Wundheilung aber auch bei Muskelerkrankungen eingesetzt. Außerdem wirkt er regulierend auf den Hormonhaushalt von Stuten. Daher haben wir die Kräuter sowohl bei Raini im Winter eingesetzt, wenn er schon mal Kotwasser bekommt bzw. auch durch die Kälte eher zu PSSM2 bedingten Muskelverspannungen neigt. Bei Fabi setzen wir es gerne vor und während der ersten Rosse ein, die bei Ihr gerne mal etwas heftiger ausfällt. Durch die Wundheilende Wirkung hilft es auch bei Mauke.
Löwenzahn
Löwenzahn gehört zu den Bitterkräutern und wirkt entgiftend, blutreinigend und wirkt auch harntreibend. Wegen dieser Eigenschaften wird Löwenzahn bei Stoffwechselproblemen, Leberproblemen und auch rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Rain man frisst sehr gerne Löwenzahn. Allgemein frisst er wohl gerne Kräuter, die den Stoffwechsel anregen und entgiften bzw Leber fördern.
Kümmel
Kümmel setzen wir gerne in Verbindung mit Anis und Fenchel gegen Blähungen ein. Man kann es auch zur Unterstützung beim Anrasen oder der Futterumstellung verwenden.
Mädesüß:
Mädesüß hat vergleichbare Eigenschaften wie die Weidenrinde und daher werden beide gerne zusammen eingesetzt. Beide beinhalten Salicylsäure-Komponenten und werden daher auch als das Aspirin unter den Kräutern beschrieben. Als solche haben beide Kräuter entzündungshemmende und schmerzstillende und fiebersenkende Eigenschaften. Daher werden beide Kräuter oft bei entzündlichen und schmerzhaften V Erkrankungen eingesetzt wie Arthrose zum Beispiel. Sie helfen aber auch bei Muskelverspannung sowohl innerlich als auch äußerlich. Äußerlich hilft es auch gegen verstopfte Talgdrüsen, die hat Rain man auch gerne mal. Beide Kräuter beinhalten aber auch Gerb- und Schleimstoffe und können dadurch auch bei Magenbeschwerden eingesetzt werden.
Wir haben Mädesüß zusammen mit Weidenrinde und Teufelskralle bei einem PSSM2 Schub von Rain man im Winter eingesetzt.
Majoran:
Auch Majoran fördert die Bildung von Verdauenssekreten und unterstützt damit Magen- und Darm Funktion. Es hat außerdem krampflösende sowie entzündungshemmende Wirkung. Die im Majoran enthaltenden etherischen Öle können außerdem Atemwegsbeschwerden lindern. Wir haben Majoran hauptsächlich in der Zeit eingesetzt als Raini Koliken hatte und ebenso auch bei Fabi.
Mariendistel
Ich denke Mariendistel kennen alle als die Leberkräuter. Das in der Mariendistel enthaltende Silymarin kräftigt und regeneriert die Leber. Bei der Mariendistel lohnt es sich bei den unterschiedlichen Anbietern mal die Konzentration an Silymarin zu checken falls möglich. Je höher diese ist, desto wirksamer ist die Mischung. Mariendistel beinhaltet aber auch Öle und Schleimstoffe, die die Verdauung anregen. Die Mariendistel wird also hauptsächlich bei Leberproblemen bzw. zur Entgiftung eingesetzt aber auch bei anderen Stoffwechselstörungen, bei Untergewicht und Appetitlosigkeit. Wenn man die Leber entgiften möchte, sollte man aber auch an die Niere denken und sie am besten vor der Leberentgiftung einmal mit z.B. Brennnessel oder Birke entgiften.
Schafgarbe
Dieses Kraut isst Rain man mal und mal isst er es nicht. Schafgarbe hat eine sehr breite Wirkung und wird eingesetzt bei Verdauungsbeschwerden, Stoffwechselbeschwerden, Durchblutungsbeschwerden, Gelenkproblemen wie Rheuma, Atemwegsbeschwerden und zur Blutreinigung bzw. Entgiftung sowie gegen Fieder. Wir haben es bei beiden Pferden bei Stoffwechselproblemen wie Kotwasser und Koliken eingesetzt.
Teufelskralle
Die Teufelskralle ist eine Heilpflanze mit Schmerz- und entzündungshemmenden Wirkung. Sie wird beim Pferd oft bei Arthrose oder Hufrollenerkrankungen eingesetzt. Bei Fabi setzen wir die Teufelskralle wegen der IMMK ein auf Grund der entzündungshemmenden Wirkung. Bei längeren Anwendung der Teufelskralle sollte man jedoch unbedingt ein Extrakt einsetzen, da hier die Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden geringer sind.
Weidenrinde
siehe Mädesüß.